Autofahren in Mainz wird künftig teurer. Jedenfalls dann, wenn man zur Gattung der „sportlich zügigen“ Fahrer zählt. Die Stadt Mainz hat vom Land Rheinland-Pfalz die Erlaubnis erhalten, im Stadtgebiet Geschwindigkeitskontrollen in eigener Regie durchzuführen. Das Land konnte diese Aufgabe nicht mehr im gewünschten Umfang wahrnehmen. Zuletzt standen statistisch nur noch 10 Minuten für die Kontrollen in Mainz zur Verfügung
Wie kann sich eine hoch verschuldete Stadt so etwas leisten? Immerhin rechnet man mit Personal- und Sachkosten in Höhe von jährlich 810 000 EUR. Die Antwort ist einfach: Es zahlt der Raser. Die Stadt rechnet innerhalb eines Jahres mit Bußgeldern von 1,35 Mio EUR. Es bleibt also noch der ein- oder andere EUR für den klammen Stadtsäckel hängen.
Ob die Mainzer Messungen schon im März beginnen, darf aber bezweifelt werden. Nach Angaben der Pressestelle der Stadt Mainz befinde man sich im Hinblick auf die anzuschaffenden Messgeräte noch im Ausschreibungsverfahren. Es sollen wohl zwei Lasergeräte werden.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Neben zwei Autos werden auch 15,5 Mitarbeiter benötigt, die die gemessenen Daten im Schichtbetrieb beischaffen und auswerten. Dies war übrigens die Vorgabe des Landes, da die Verkehrssicherheit nicht nur Werktags from nine to five sichergestellt werden soll.
Gemessen werden soll – natürlich – vorwiegend an Unfallschwerpunkten und Altenheimen, Kindergärten, Schulen. Auch einen Bring-Dienst soll es geben. Fällt dem Bürger eine Rennstrecke auf, kann er dies melden. Das Mainzer Messmobil könne dann relativ kurzfristig diesen Standort aufsuchen.
Als Abzocker möchte man keinesfalls dastehen. Deshalb werde man auch möglichst transparent handeln. Demnach ist vorgesehen, die Öffentlichkeit vor den Messungen über den groben Standort, danach vielleicht auch etwas detaillierter, zu informieren. Wie das passieren soll, ist derzeit noch ungeklärt. Zunächst müssen alle Kapazitäten auf den Aufbau der Abteilung konzentriert werden.
Für den Informationsfluss hätte ich jedenfalls einen Tipp: Es gibt da so ein Internet…